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CHF 120-Millionen-Bild von P.Cézanne Zürcher Polizisten als Porno-Unternehmer in Mafia eingeschleust

Aktualisiert: 16. Apr. 2023


Mit filmreifen Methoden holt die Zürcher Justiz ein 100-Millionen-Bild von Paul Cézanne zurück, das beim Überfall auf das Bührle-Museum 2008 gestohlen wurde.


Im Februar 2008 überfallen maskierte Männer das Bührle-Museum und tragen vier Gemälde aus dem Haus: Van Gogh, Monet, Degas und einen Cézanne. Das teuerste der Werke, «Der Knabe mit der roten Weste» von Paul Cézanne, wird auf 100 Millionen Euro geschätzt. Es ist der grösste Kunstraub Europas.


Eine Woche nach dem Überfall tauchen die ersten beiden Gemälde, der Monet und der Van Gogh, wieder auf – in einem Auto auf einem Parkplatz ganz in der Nähe des Museums. Das dritte Bild – der Degas – kann via einen Mittelsmann, der Kontakte zur Verbrecherbande hatte, wiederbeschafft werden. Doch «Der Knabe mit der roten Weste» bleibt verschollen.


Zürcher Polizisten geben sich als Porno-Unternehmer aus, auf der Suche nach Drogen, nach Frauen, nach Filmsets. So schleusen sie sich in die Mafia ein.


Die Story funktioniert. Ein verdeckter Polizist trifft sich mit dem Verdächtigen erst geschäftlich im Ausland, danach sogar privat zu Familienfeiern. Die «Freundschaft» wird tiefer, das Vertrauen wächst. Während eines gemeinsamen Luxus-Weekends in St. Moritz lässt der Kriminelle die Katze aus dem Sack: Er habe den Cézanne und dieser stünde zum Verkauf.


Die Undercover-Ermittler täuschen einen Deal vor: CHF 3.00 Millionen gegen das Gemälde. Bei der Übergabe schnappt die Zürcher Polizei Bild und Täter.


Für Lukas Gloor, damals Direktor der Bührle-Stiftung, ist die Aktion ein voller Erfolg: «Wir hatten den idealen Ausgang der Geschichte. Wir hatten das Bild. Und wir hatten auch die Festnahme der Räuber, was gewissermassen dazu führt, dass sich ein solcher Raub eher nicht wiederholt.» Vier Mitglieder der Räuberbande kommen hinter Gitter. «Der Knabe mit der roten Weste» hängt mittlerweile im Kunsthaus Zürich. Und die verdeckten Ermittler? Beat Rhyner von der Stadtpolizei Zürich sagt es so: «Die Personen lösen sich in Luft auf. Sie haben nie existiert.»


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